Nachruf James W. Vaupel

Bildquelle: Fotostudio Hagedorn, Rostock

James W. Vaupel, Honorprofessor an der Universität Rostock von 2003 bis 2017, verstarb am 27. März 2022 im Alter von 76 Jahren.
Prof. Vaupel war Gründungsdirektor des Rostocker Max-Planck-Instituts for demografische Forschung im Jahr 1996. In diesem Rahmen war er maßgeblich daran beteiligt, dass am dann umbenannten "Institut für Soziologie und Demographie" die Demografie als Studiengang erstmalig in Deutschland etabliert wurde.

Sein Einfluss auf die Demografie in Deutschland, Europa und der Welt ist nicht zu unterschätzen. Seit seiner Ernennung als Honorarprofessor betreute Vaupel zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden an der Universität Rostock. Er initiierte das "Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels", eine gemeinsame Einrichtung der Universität Rostock und des Max-Planck-Instituts. Zudem gründete er ebenfalls die European Doctoral School of Demography, welche nahezu jedes Jahr Absolventinnen und Absolventen des MSc Demographie der Universität Rostock erfolgreich abschließen.

Prof. Vaupel war Mitglied sowohl der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina als auch der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Er hatte neben seiner eigentlichen Promotion an der Harvard Universität zwei Ehrendoktortitel und erhielt viele weitere Auszeichnungen. Hierzu gehören der Latsis Preis der European Science Foundation oder auch der Irene B. Taeuber Award for Lifetime Achievement der Population Association of America.

Prof Vaupel war ein herausragender Netzwerker, er brachte Menschen zusammen und schuf gemeinsam mit Ihnen Neues. Seine Forschung zur Höchstaltrigkeit und zum Limit der menschlichen Lebensspanne war und ist richtungsweisend über Disziplinengrenzen hinweg. Als Mentor setzte er sich unermüdlich für junge Wissenschaftler ein, er begeisterte sie mit seinem Enthusiasmus und unterstützte sie in ihrer wissenschaftlichen Karriere. Auch wenn die Wissenschaft einen großen Demografen verloren hat, so wird seine Forschung noch lange zukünftige Generationen von Wissenschaftlern beeinflussen.


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